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Was es immer noch braucht

Ich weiss ja nicht, wie es Euch geht, aber ich persönlich habe im Moment die Orientierung verloren. Angeblich haben wir die „zweite Welle“ erreicht, oder auch die Dauerwelle, oder aber es ist alles eh ein Fake und wir sollten Aluhüte tragen. Promis drehen durch, Parties werden gefeiert, Preise steigen an und überall diffuse Angst, Angst, Angst. Und seit gestern fangen wieder Klopapier-Hamsterkäufe an. Grüßt hier vielleicht gerade das tägliche Murmeltier? Möglicherweise. Möglicherweise müssen wir eine Runde wiederholen, weil wir irgendetwas nicht verstanden haben. Möglicherweise ist es aber auch einfach nur so, dass die Erde sich weiter dreht (ganz ohne unser Zutun!) und das Leben passiert (ebenfalls ganz ohne unser Zutun).

 

Zeit also, sich ein paar tiefere Gedanken zu machen und ein paar noch tiefere Atemzüge zu tun. Was weiss ich denn schon? Nichts, also: fast nichts. Ich weiss zum Beispiel, dass es mir immer wieder sehr gut tut, im jetzigen Augenblick zu landen. Immer wieder. Da ich die Welt nicht retten kann (sowieso nicht!) und an Anderen herumzuändern zwar äußerst verführerisch, jedoch auch völlig sinnlos ist, kann ich tatsächlich nur bei mir selber schauen, was geht. Und da geht eine Menge! Ich fange an, mich um meine ganz persönliche kleine Achse zu drehen. Mein Radius an Impulsmöglichkeiten ist größer als gedacht! Ich kann zum Beispiel gute Laune verbreiten (wenn ich sie denn habe..) und auch achtsam mit meinen direkten Kontakten umgehen.

 

Bis es wieder anders wird. Ich war versucht, „besser“ zu schreiben, aber wer weiss denn, wie es wird? Eben. Ich glaube, es ist an der Zeit, mich zu besinnen, was es immer noch braucht. Und das ist heute für mich: Im Hier zu sein.

 

(C) Copyright Johanna Wienzek

 

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